ArtBit Computer in der KUNST im Computer
Der Ausstellungstitel, der 1989 mit dem Kunstverein Schwetzingen e.V. durchgeführten Ausstellung ist Programm. ArtBit die Ausstellung, war eines der ersten größeren Ausstellungsprojekte in Deutschland, das auf die Veränderungen der Beobachtung von Gesellschaft und Umwelt durch Computer reagierte.
Dabei standen weniger die ´phantastischen neuen Möglichkeiten´, der sich damals - Ende der 80er Jahre - exponentiell verbreitenden Computervisualisierung und -simulation im Mittelpunkt der Auseinandersetzung. Uns als theoretischen Vorarbeitern und Ausstellungsmachern wurde damals bewußt, daß sich diese Oberflächenfaszination in endlosen Zirkeln des ´immer mehr´, ´immer schneller´ und ´immer realistischer´erschöpfen würde. Eine darauf aufbauende ´Medien-Kunst´ würde inhaltlich leer und nur von einem Interesse an Design getragen sein. Nun ist gegen gutes Design nichts einzuwenden - es transportiert Ideen. Die heute weit verbreitete ´Medien-Kunst´ krankt aber allzuoft an dem Problem außer Design nichts zu transportieren. Im Luhmannschen Sinne der "Darstellung des Unbeobachtbaren" ist diese Kunst leer oder schlicht keine Kunst.
ArtBit schlug daher für das Konzept der Ausstellung einen anderen Weg ein. Die Projektgruppe warf gezielt die Frage auf: wie reagieren Künstler auf die Veränderungen, die von Computern für die gesellschaftliche Kommunikation ausgehen. Hierbei lag das Augenmerk auf den Veränderungen, die die neuen bildgebenden Verfahren für die Konstruktion unserer sinnhaften Umwelt bedeuten.
Es zeigte sich zugleich, daß hier einerseits ein seit der Renaissance verloren geglaubter Künstlertypus wieder in Erscheinung trat, der "Künstler-Wissenschaftler" und, daß andererseits, die mit computergestützten Visualisierungen arbeitende Wissenschaft sich einem ästhetischen Problem gegenüber sah. Kurz gesagt: Ihre Ergebnisse waren zu schön, um sachlich zu sein - eventuell war das Kunst, was man da produzierte.
Es lag daher nahe im Kontext der Ausstellung neben künstlerischen Arbeiten auch wissenschaftliche Computervisualisierungen zu zeigen. Diese wurden über ihre spezifische Ästhetik und über die Konstruktion von simulierten Umwelten zu den künstlerischen Exponaten in Beziehung gesetzt.
Künstler (alphabetisch): Horst H. Baumann, Otto Dressler, Brian Evans, Beat Forster, Yvonne Goulbier, Jürgen Lit Fischer, Robert Huxel, Franz John, Patricia Jünger, Monique Nahas & Herve Huitric, Vera Mollnar, Lucio Saffaro, Ronald Steckel, Udo Thiedeke.
|